Die tibetische Medizin ist eine uralte Synthese aus der Kunst des Heilens, die ihr Wissen medizinischer Verfahren aus weiten Gebieten Südost- und Zentralasiens bezieht. Ihr spirituelles Fundament bilden die Lehren, die der historische Buddha vor 2500 Jahren entwickelte. Die tibetische Medizin geht davon aus, dass Körper und Geist eine Einheit bilden. Der Körper ist ein Mikrokosmos, verbunden mit dem Makrokosmos durch das Zusammenwirken der fünf Elemente. Auf der organischen Ebene wird er mit den Begriffen der „ drei Säfte“ beschrieben. Das Ungleichgewicht der 3 Säfte drückt sich in Krankheiten aus, deren eigentliche Wurzeln in den drei Geistesgiften liegen. Letztlich ist es die Aufgabe des Arztes, die Buddha-Natur des Menschen zu stärken. Verschiedene Verfahren wie Pulsdiagnose, Urin-, Schleim- und Augendiagnose kommen in der tibetischen Medizin zum Einsatz.